Blog!

Meinen Blog Mit Depression leben… oder die Aussöhnung mit mir selbst habe ich zur weiteren Verarbeitung meiner Depressionen erstellt.

Du kannst mir hier gerne deine Fragen stellen, oder deine Erfahrungen/Meinungen mitteilen.

Mein Leben in und mit der Depression:

Wie es bei mir anfing, kann ich gar nicht mehr richtig sagen: Ich wusste selbst nicht, dass ich an Depression leide, bis ich die Diagnose erhielt. Was sollte ich damit anfangen? Wie sollte ich damit umgehen? Was würden Freunde und die Familie denken? Dies, und noch viele andere Fragen, stellten sich mir. Aber ehrlich gesagt: Im ersten Moment konnte ich das Ausmass gar nicht fassen!

Ich grübelte den ganzen Tag, ich schlief schlecht, ich hatte keinen Antrieb und wollte einfach nur in Ruhe gelassen werden! Ich zog mich zurück. Verlor meine Arbeit und meine Existenzängste stiegen ins unermessliche. Meine Beziehung war schlechthin ein grauen für mich.  

Aber ich glaubte, wenn ich brav meine ‚Pillen‘ schlucke, wird es schon bald wieder besser werden. Ist halt mal grade eine Phase, in der ich mich einfach mal nicht wohlfühle. Was aber für ein Rattenschwanz daran hing, begriff ich erst viel viel später! 

Man muss erst einmal verstehen, das jeder Mensch anders ‚tickt‘. Wir sind durch unsere Erziehung und durch unser Umfeld im vorherein geprägt worden. So oder so. Unsere Kindheit verläuft bei jedem anders, der Eine läuft ohne schwere Erlebnisse durch sein Leben, der Andere läuft nicht so toll durch sein Leben. 

Was uns in früher Kindheit widerfährt, äußert sich häufig erst in späten Jahren, wenn man Erwachsen ist, Kinder großgezogen hat, vielleicht eine Scheidung hinter sich hat, auf der Arbeit gemobbt wurde/wird, in der Beziehung nicht alles so läuft, wie man es sich vorgestellt hat, wenn Freunde sich auf einmal ‚falsch‘ verhalten usw. 

Man selbst merkt schon eine Veränderung an sich selbst. Es kommen immer häufiger Gedanken an seine Kindheit, an sein Erwachsen werden und was alles in dieser Zeit passiert ist. Ich musste als 6 jährige Missbrauch erleben, der wurde damals ‚totgeschwiegen‘. Klar, sowas darf es in einer Familie nicht passieren und schon gar nicht wird darüber gesprochen! Was die Familie und die Freunde wohl denken würden?!…

Als jugendliche wurde ich von sogenannten besten Freunden vergewaltigt. Darüber gesprochen habe ich nicht, warum auch? Ich habe ja gelernt, dass man sowas totschweigt. Punkt. 

Die 80ger Jahre waren, bis auf einige wunderbare Erlebnisse, der blanke Horror für mich: Ich verlor mit 15 Jahren meinen älteren Bruder, er nahm sich das Leben. Mein Verhältnis war nicht grade gut zu ihm gewesen… Drei Jahre später starb mein anderer älterer Bruder durch einen Verkehrsunfall. Er ist in seinem Wagen verbrannt. Für mich brach eine Welt zusammen. Wir hatten eine wunderbare geschwisterliche Freundschaft! Nun war er nicht mehr da! Es war eine der schlimmsten Zeiten in meinem Leben. Es ist immer noch die Hölle für mich.

Ein Jahr darauf verstarb mein Vater im Alter von 46 Jahren an Krebs. Nun, ich war völlig geschockt, trotzdem wir wussten, dass er sterben wird. Mein damaliger Verlobter und ich zogen wieder zu meiner Mum, sie war ja nun ganz alleine! Ich wurde kurz nach dem Tod meines Vaters schwanger und wir heirateten. Eine glückliche Zeit fing an. Wir bekamen im September 86 unsere erste Tochter. 

Im März 88 spürte ich, dass ich zum zweiten Mal schwanger bin, war meine Mum schon lange an Krebs erkrankt. Sie starb 3 Wochen nach ihrem 50ten Geburtstag im April 88. Und da war ich auf einmal ganz alleine! Alle weg… Nur noch ich war da. Natürlich war mein Mann da und auch Verwandschaft und meine Tochter. Doch das ist kein Vergleich zum kompletten Verlust meiner ganzen Familie!

Das Leben ging weiter. Ich bekam insgesamt 4 Kinder. 3 Mädels und einen Jungen. Die Zeit mit den Kids war wundervoll. Wir waren viel unterwegs, mit Freunden mit meiner Cousine und ihren Mann (sie waren wie Ersatzeltern für mich), mit den Schwiegereltern usw. Es passierten viele schöne aber auch viele nicht so schöne Dinge in meinem Leben. Für mich brach immer eine Welt zusammen, wenn ich mit Ungerechtigkeit, Lügen und Missbrauch konfrontiert wurde. Der Ratenschwanz wurde immer länger…

Ich möchte im Moment nicht die ganzen Dinge aufschreiben, da ich emotional noch nicht so weit bin!

Als die Kinder groß genug waren, ging auch ich wieder halbtags arbeiten. Das war eine wahre Freude. Mein damaliger Nachbar hat mich in der Firma, in der er Geschäftsführer war, untergebracht. Ich blühte so richtig auf. Hatte ich doch dort ein tolles Arbeitsklima, einen tollen Chef und klasse Gesellschafter, die meine Arbeit und mein Engagement zu schätzen wussten. Mit den Kollegen kam ich super aus. Alles war richtig gut!

Dann kam 2003 die Trennung von meinem Mann. Es ging einfach nicht mehr. Die Kinder und ich blieben also alleine. Auf der Arbeit hatte ich einen Kollegen kennen- und lieben gelernt. Mein Leben nahm von da an eine Kehrtwendung, die bis heute nicht begreifen kann.

Darüber schreibe ich demnächst weiter. 

Bis bald also!

(Hinweis:
Bevor eine Frage (bzw. dann Antwort) erscheint, wird sie von mir erst freigegeben werden müssen, um Missbrauch und Spam zu vermeiden. Ich bitte daher um dein Verständnis.)


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